Vor- und Nachteile des Zweirad-Pendelns

Mit dem E-Bike zur Arbeit und zurück… Für viele Pendler definitiv eine Überlegung wert.
Wir haben unsere Gedanken dazu in einer Pro- und Contra-Liste zusammen gestellt.

Was wir als positiv ansehen:

Vorteil Nr. 1: Gesundheit
Wer mit dem Rad zur Arbeit fährt ist morgens fitter und hat nach der Arbeit schon Entspannung auf dem Heimweg. Anstelle im Stau zu stehen, hat man so schon einen gewissen Abstand zur Arbeit und kann in Ruhe auch mal eine andere Route wählen, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.
Mittlerweile bestätigen zahlreiche Studien die gesundheitsfördernde Wirkung vom Rad-Pendeln. Laut einer Studie der Universität Glasgow, die 2017 im British Medical Journal veröffentlicht wurde, sinkt die Sterberate um 41%, das Krebsrisiko um 45% und das Risiko Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bekommen um 46%, wenn man mit dem Rad zur Arbeit fährt. Die ganze Studie finden Sie hier.

Vorteil Nr. 2: Kosten
Im Gegensatz zum Auto, wo sowohl die Anschaffungs-, als auch die laufenden Kosten die eines elektronischen Zweirades bei weitem übersteigen, lohnt sich der Kauf auch nach einiger Zeit im finanziellen Vergleich mit der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln.
Häufig ist es möglich die eigenen Anschaffungskosten durch Förderungen oder eine Finanzierung als Firmenwagen-Ersatz gering zu halten. Steuerlich interessant ist die neue „0,5 %-Regel“ bei Diensträdern. Mehr dazu finden Sie hier.
Eine zusammengestellte Kostenübersicht finden Sie hier.

Vorteil Nr. 3: Zeitersparnis
Wer auf seinem Arbeitsweg viel Zeit im Stop-and-Go verbringt, ist mit dem E-Bike oder E-Roller durch eine Geschwindigkeit von 25 bis 45 km/h je nach Modell in vielen Fällen dennoch schneller. Ein Vergleich zwischen der tatsächlichen Zeit im Auto und der möglichen Rad-Route lohnt auf jedem Fall.
Selbst wenn es einige Minuten länger dauert, bietet das Pendeln mit einem E-Zweirad deutlich mehr zeitliche Planbarkeit, sodass man nach der ersten Probefahrt auf dem zukünftigen Arbeitsweg ein zeitlicher Puffer von wenigen Minuten ausreichen sollte.
Auch wer bisher mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit gependelt ist, wird sich sicherlich öfter wünschen, dass die Wartezeiten durch Verspätungen oder reguläre Anschlusszeiten doch schöner nutzbar wären.

Vorteil Nr. 4: Kein Parkproblem
Vor allem in Innenstädten sind Parkplätze oft knapp bemessen. Wer zu den Glücklichen gehört, deren Arbeitgeber einen Stellplatz zur Verfügung stellt, hat dennoch oft nachmittags vor der eigenen Haustür nervenaufreibende Minuten. Einen diebstahlsicheren Platz für sein Zweirad zu finden ist da oft die einfachere Lösung.

Vorteil Nr. 5: Nachhaltigkeit
Dass ein E-Bike von der Herstellung bis zum täglichen Gebrauch wesentlich weniger Umweltbelastungen mit sich bringt, als ein Auto, ist mittlerweile bekannt. Auch die direkte Veränderung durch weniger Abgase und Feinstaub in Ihrer direkten Umgebung sollte ein Grund sein über einen Wechsel nachzudenken.

Was spricht dagegen:

Nachteil Nr. 1: Wechselkleidung
Wer mit dem Rad zur Arbeit kommt, sollte sich entweder Wechselkleidung als Gepäck auf’s Rad schnallen, oder Wechselkleidung auf der Arbeit z.B. in einem Spind lagern. Da man beim E-Roller-Fahren so wenig schwitzt, wie beim Autofahren, muss hier das getragegen Outfit nicht gewechselt werden.

Nachteil Nr. 2: Diebstahlgefahr
Über die möglichen Abstellmöglichkeiten sollte man sich im Vorfeld Gedanken machen. Für Diebe stellt ein Zweirad ein wesentlich einfacheres Zeil dar, als ein Auto. Wenn die Unterbringung in einem abgeschlossenen Hof, Fahrradkäfig oder Keller nicht möglich ist, sollte definitiv genügend in ein möglichst sicheres Fahrradschlosses investiert werden. Ein Falt- oder Bügelschloss ab einem Preis von ca. 50 Euro sollte einem Bolzenschneider ausreichend lange standhalten, damit einem Dieb das Risiko zu hoch ist.
Versicherungen für E-Bikes decken nicht nur Schäden sondern auch Diebstahl ab. Eine Registrierung des Zweirades bei der Polizei inklusive eines Aufklebers „Polizeilich registriertes Rad“ bietet eine zusätzliche kleine Abschreckung.

Nachteil Nr. 3: Dienstfahrten
Wer für die Arbeit Dinge transporiteren muss, oder sein Auto zum Kundenbesuch weite Entfernungen zurück legen muss, kommt mit einem elektronischen Zweirad schneller an seine Grenzen. Für kleinere Transporte könnte ein Cargo-E-Bike Abhilfe schaffen. Für Handwerker gibt es mittlerweile schon speziell angefertigte Lastenräder.

Nachteil 4: Straßenverkehr
Die Gefahren im Straßenverkehr sind in unseren Augen der größte Negativpunkt. Eine alternative Route ist häufig landschaftlich schöner, aber auch häufig ein paar Minuten länger.
Wer seine Route an viel befahrenen Straßen vorbei planen muss, könnte die Belastung der Atemluft als erheblichen Nachteil empfinden. Laut einer Studie ist die Luft im Innenraum eines Autos zwar schlechter, aber durch die körperliche Anstrengung beim Radfahren steigen die Werte der eingeatmeten Schadstoffe beim Radfahrer höher, als beim Autofahrer. Wer längere Strecken auf Straßen zurück legen muss, könnte natürlich anstelle eines E-Bikes einen E-Roller benutzen, um die körperliche Anstrengung zu minimieren und so weniger Schadstoffe einzuatmen als beim Autofahren.
Die Abwägung, ob sich ein Umweg lohnt, um bessere Luft und schönere Umgebung zu genießen, dafür aber ein paar Minuten länger unterwegs ist, liegt natürlich bei jedem selber.

Fazit
Für 21% aller deutschen Pendler wäre der Umstieg vom Auto auf ein elektronisches Zweirad laut einer Studie von Shimano eine Möglichkeit. Die ganze Studie finden Sie hier.

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2 Kommentare

  • Michael Keukert

    Wenn es das Wetter und Termine zulassen, fahre ich immer mit dem ebike ins Büro. Habe dort für den Fall der Fälle ein Ersatzhemd hängen. Was ich wohl nicht mache ist, das Bike über Nacht am Büro stehen zu lassen. Da fahre ich dann lieber im Regen heim.

  • Matthias Fischer

    Habe seit genau 14 Jahren kein Auto mehr und mache fast alle Fahrten mit dem Fahrrad; seit knapp vier Jahren mit einem E-Bike. Ich fahre nicht nur in Aachen, der Städteregion und in der Euregio Fahrrad, sondern nehme das Fahrrad oft mit, wenn ich mit der Bahn innerhalb von NRW unterwegs bin. Im Urlaub mache ich gerne längere Touren (auch in der Kombi Bahn und Rad).

    Aktueller Tipp für Aachen: Nehmt bitte, wenn ihr durch die Lothringerstraße fahrt (mein täglicher Weg zur Arbeit) die gut ausgeschilderte spezielle Fahrrad-Umleitung über die Alfons-, Augusta-, Gottfried- bis zur Harscampstraße. Die „Alternative“, einfach über die viel zu schmalen Bürgersteige im Baustellenbereich der Lothringerstraße zu fahren, finde ich für alle Beteiligten unzumutbar.